Do you speak Nahuatl?

Die Labs kriegen Verstärkung aus Mexiko (bzw. Stadtamhof)
Vor Kurzem sind neue Mitbewohner in den Labs eingezogen: Drei junge Axolotl (Ambystoma mexicanum) verstärken ab sofort das Team „Biodiversität“* mit ihren speziellen Superkräften**. Axolotl sind endemisch im Xochimilco-See und im benachbarten Chalco-See bei Mexiko-Stadt beheimatet und gelten dort aufgrund der Wasserverschmutzung inzwischen fast als ausgestorben.
Die Tolteken (u. a. Nahua-Völker) haben den Querzahnmolchen den Namen „Axolotl“ in ihrer Sprache, dem Nahuatl, gegeben: „Wassermonster“. Unsere kleinen Monster mussten jedoch nicht weit reisen: Der Kreisgruppenvorsitzende des LBV, Thomas Aumer, hat seine Stadtamhofer Nachwuchsmolche den Labs letzte Woche als Begrüssungsgeschenk übergeben (deswegen müssen wir auch nicht Nahuatl lernen, schade eigentlich). Die Kooperation mit dem LBV soll ab sofort die Sparte Biologie bereichern: Wir werden Nistkästen bauen, Vogelfutterstellen einrichten und mit Sensorik versehen, Fledermauskästen aufhängen, Insekten kartieren und zählen und ganz viel beobachten und erforschen. Es geht einerseits grob um das Entdecken und Kennenlernen der einheimischen Flora und Fauna und speziell um die Untersuchung von Stoffkreisläufen und biologischen Zusammenhängen und andererseits um das Erlernen wissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen. Außerdem ist es uns wichtig, die technische Seite mit abzudecken: Das „Internet der Dinge“ („Internet of things“, kurz IoT, meint die Verknüpfung von physischen und virtuellen Dingen wie z. B. die Erhebung und Veröffentlichung verschiedener Messdaten) soll gemeinfrei Inhalte aus den MINT-Labs für Alle zur Verfügung stellen (z. B. Anflugdaten der Vogelfuttersäulen oder Videos der Meisen-Nistkasten-Cam oder vom Axolotl-Becken). Wie man das alles bewerkstelligt, können Kinder und Jugendliche bei uns lernen und ausprobieren. Die entsprechenden Angebote entwickeln wir nach und nach und veröffentlichen diese unter der Rubrik TERMINE. Übrigens: Zur Namensfindung für die Axolotl veranstalten wir bis Ende März ein Internet-Voting über Instagram.
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Übrigens

*schon da: Die Wurmfarm mit über 1000 Kompostwürmern (Eisenia fetida, hortensis und andrei) kümmert sich um die Grünabfälle in den Labs und zersetzt Bananenschalen, Apfelbutzen, Teebeutel und Kaffeesatz zu gutem Wurmhumus, der im Garten und demnächst auch im MINT-Hochbeet (ab April) als Dünger und Pflanzennahrung eingesetzt wird. Die Wurmfarm wird begleitet von einigen Zitterspinnen (Pholcidae), die die Trauermücken in Schach halten. Das kleine Ökosystem arbeitet seit rund 1 Jahr indoor sehr fleissig. ** Der Axolotl ist ein Tier, das niemals erwachsen wird: In seiner Entwicklung bleibt er auf dem Stadium einer Dauerlarve stehen. Er macht nicht wie andere Lurche eine Metamorphose durch, also eine Verwandlung von der Larve zum erwachsenen Tier. Dieses Phänomen nennt man Neotenie. Der Grund dafür liegt darin, dass ihre Schilddrüse nicht genug von den für die Umwandlung notwendigen Hormonen produziert. Theoretisch könnte sich der Axolotl aber weiterentwickeln: Gibt man dem Wasser die Hormone andere Molcharten zu oder erhöht man den Jodgehalt des Wassers, entwickelt sich der Axolotl zu einem Tier, das keine Kiemen mehr hat und auf dem Land lebt. Dies kommt in der Natur aber nur ganz selten vor. […] Schon bald wurden sie für die Wissenschaft interessant, weil sie eine ganz ungewöhnliche Fähigkeit besitzen: Verlieren sie einen Körperteil können sie ihn in wenigen Monaten komplett und ohne Narben wieder neu bilden. […] Axolotl können sogar ganze Organe wie etwa das Herz oder sogar Teile des Gehirns ersetzen, wenn diese verletzt werden. Forscher versuchen nun herauszufinden, wie dies funktioniert, um eines Tages vielleicht Menschen helfen zu können, die Körperteile verloren haben oder neue Organe brauchen. Quelle: https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-axolotl
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MACHT ALLE MIT: Zur Namensfindung für die Axolotl veranstalten wir bis Ende März ein Internet-Voting über Instagram.